7. Türchen: Pescado Schmucksalon
Das siebte Türchen ist geöffnet: Dahinter verbirgt sich der Schmucksalon Pescado.
Die Paderbornerin Marjan Mellin schnupperte zum ersten Mal im Kosovo ins Schmuckhandwerk, wo ein Freund der Familie ihr die ersten Schritte in einer Schmiede nahebrachte. Das Erlebnis überzeugte – genug, um sich in den Niederlanden zur Schmuckgestalterin ausbilden zu lassen. Seit 1994 stellt sie nun in Eigenregie den Schmuck her, den sie selbst gern am Körper tragen würde. Im Sommer dieses Jahres feierte der Schmucksalon Pescado also bereits sein 30-jähriges Jubiläum.
Nebenher setzt sich Marjan ehrenamtlich für das Soziale ein, beschäftigt sich mit Nachhaltigkeitsthemen und ist Vertreterin von bewusstem Konsum. Auch im eigenen Salon spielt das eine Rolle: So stammt das Gold, das verarbeitet wird, aus Fairtrade- und Fairmined-Programmen – die Perlen und Edelsteine sind fair gehandelt. Auch Upcycling und Second Hand spielen eine Rolle: alles aus Liebe zum Planeten.
Marjan im Gespräch mit yonu:
Fairtrade ist längst ein Begriff, doch was genau verbirgt sich hinter „Fairmined“?
150 Millionen Menschen sind weltweit vom Kleinbergbau abhängig und leben unter Bedingungen, die hierzulande nicht denkbar sind. Die Fairmined-Standards (der Alliance for Responsible Mining – ARM) bieten den von Kleinbergbau abhängigen Menschen Perspektiven und Arbeitsverhältnisse auf Augenhöhe.
Was war das erste Schmuckstück, das du jemals angefertigt hast?
In Kindheitstagen, aus gefundenen Schätzen, wurde „Schmuck“ gebastelt, das Taschengeld auf kleinen Märkten für hübsche Steine und Mineralien ausgegeben. Daraus arbeitete ich dann Ketten, die ließen sich am ehesten bedienen mit 8 Jahren.
Trägst du selbst den Schmuck, den du fertigst?
Ausschließlich.
Was war das spannendste oder anspruchsvollste Stück, dass du je gefertigt hast?
Zu meiner Ausbildung in der Kunstakademie Maastricht gab es extrem anspruchsvolle Sachen, die in meinem Schmiedealltag selten eine Rolle spielen. Die Ausbildung war allgemein super: Sie gab Zeit, alles auszuprobieren, mit aller Zeit der Welt.
Ist deinen Kunden die Fairmined-Marke sehr wichtig?
Es sind ausgewählte Kunden, die darauf zurückgreifen. Gerade bei Trauringen macht es mich traurig, dass nur selten darauf zurückgegriffen wird. Immerhin wird damit eine Aussage fürs Leben getroffen. Dennoch kann man sagen, dass gerade Trauringe aus Fairmined-Erzeugnissen noch am ehesten Kundschaft finden.
Wo betätigst du dich sozial?
Ich habe mich um minderjährige Flüchtlinge aus Eritrea gekümmert und Familienpatenschaften übernommen. Inzwischen sind die Minderjährigen nicht mehr minderjährig, deswegen wird es weniger.
Der Schmucksalon Pescado ist in der Herzogstraße 18 in Aachen zu finden. Weitere Infos und Kontaktmöglichkeiten gibt es auf der Website.