Werbung für das C-Werk in Aachen

Auf Conti folgt das C-Werk

Published On: 25. Oktober 2024

Nach der Schließung des Continental-Werks Aachen hat das Gelände schnell einen neuen Eigentümer gefunden. Schon jetzt sucht die Landmarken AG nach Mietern für das Areal.

Von Calvin Meyer

2020 fiel die kontroverse Entscheidung der Firma Continental, den Produktionsstandort Aachen zu schließen. Trotz Protesten der Mitarbeitenden und aus der Politik rollte 2022 der letzte Reifen vom Band. Jetzt soll auf dem Gelände der Fabrik ein neues Kapitel beginnen: Nachdem die Landmarken AG die Fläche Anfang des Jahres gekauft hat, wird schon jetzt um Mieter geworben.

Das C-Werk, umbenannt in Anlehnung an den langjährigen Betreiber, soll zu einer der wichtigsten Gewerbeflächen im Aachener Raum entwickelt werden. Dabei handelt es sich um ein mehrjähriges Projekt. Teile der Fabrik sind aber augenscheinlich in gutem Zustand, sodass sie schon nach geringen Sanierungsarbeiten vermietbar sind. Jetzt suchen die neuen Inhaber nach ersten Kunden.

Zu vermieten sind derzeit die großen Hallen des Werkes: 27 Hallen mit einer Gesamtfläche von 70.000 Quadratmetern oder 7 Hektar sind seit Juli zu mieten. Ganze Hallen oder Teilflächen stehen zur Verfügung. Das umfasst den größten Teil des Werkes, welches selbst den größeren Anteil der Entwicklungsfläche einnimmt.

70.000 Quadratmeter sofort verfügbar – langfristig kommt mehr hinzu

Hinter dem Projekt steht aber eine Vision, die weit mehr umfasst, als die bestehenden Lagerhallen weiterzunutzen. Das Werk soll als modernes, eigenes Quartier mit einem Mixed-Use-Charakter entwickelt werden. Nicht nur Gewerbe, sondern auch Wohnflächen sollen hier Platz finden.

Der Plan teilt das Gebiet in zwei Areale. Das nördliche, flächenmäßig größere Areal umfasst die ehemalige Conti-Fabrik, die so weit wie möglich erhalten bleiben soll. Neben den bereits mietbaren Flächen sollen aber auch Teile umgebaut werden und evtl. Neubauten ergänzt werden. Praktisch entsteht hier ein großer Gewerbepark unter einem Dach. Vor allem Dienstleister und Leichtindustrie sollen damit angesprochen werden.

Im südlichen Areal, früher Gelände der Firma Hutchinson, wurden dagegen die Hallen zurückgebaut. Hier soll vor allem Wohnfläche entstehen. Ein detaillierter Masterplan wird noch ausgearbeitet; vorgesehen sind aber Mehrfamilienhäuser mit angrenzenden Grünflächen. Die Betreiber sehen vor, den Wohnort zu einem angenehmen Aufenthaltsraum zu gestalten.

Quartier als Baustein der Stadtentwicklung für ganz Aachen

Beide Flächen werden gemeinsam geplant. Idealerweise sollen Menschen hier wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen können und wollen. Daher ist auch ein umfassendes Angebot an Gastronomie und kleinen Geschäften vorgesehen. Ein neues Parkhaus ist zudem im Südareal geplant. Landmarken kooperiert mit den Schwesterunternehmen Stadtmarken und ecoPARKS, um das Quartier modern, urban und vor allem nachhaltig zu entwickeln.

„Das C-WERK mit seiner exzellenten Anbindung wollen wir zu einem nachhaltigen Quartier entwickeln. Wir sind absolut überzeugt von diesem Standort, den wir langfristig im Bestand halten werden”, sagte Projektleiter Yannick Reichelt über das Projekt. „Hier entsteht ein neues urbanes Quartier. Genau das, was Aachen braucht, und zwar mit hoher Aufenthaltsqualität“, sagte ecoPARKs-Geschäftsführer Wilm Schwarzpaul über das Projekt.

Wie viel Zeit die Entwicklung in Anspruch nehmen wird, ist unklar, insbesondere für das südliche Areal. Dass jetzt schon eine so große Fläche erhalten und weiter genutzt werden kann, ist jedoch ein großer Vorteil. Vorbild für die Entwicklung des Werkes ist unter anderem das ehemalige Opel-Gelände in Bochum, das seit der Schließung des Werkes revitalisiert wurde.

Die Stadt Aachen und das Land NRW sind eng in die Planungen eingebunden. Aus Düsseldorf sind auch bereits 2,5 Millionen Euro Fördergelder geflossen: für eine Standortanalyse, eine Infrastrukturuntersuchung und die Erarbeitung von Nutzungs-, Vermarktungs- und Energiekonzepten.

 

Bild: Werbung für Gewerberäume im neuen C-Werk am Hansemannplatz (Foto: Alexander Plitsch)