Neue Regelung zur Entsorgung von Altkleidern

Published On: 10. Januar 2025

Ab Januar 2025 dürfen in der EU Altkleider nicht mehr als Restmüll entsorgt werden. So soll das Textil-Recycling angekurbelt und das Entsorgungsverhalten der Menschen nachhaltig verändert werden. Die Stadt Aachen reagiert mit neuen Sammelstellen.

Von Alexander Plitsch

Eine EU-Richtlinie, die zum 1. Januar 2025 in Kraft getreten ist, soll die Textil-Industrie nachhaltiger machen. Demnach dürfen Altkleider ab sofort nicht mehr über den Restmüll entsorgt werden. Das gilt auch für Bettwäsche, Handtücher, Vorhänge und andere Stoffprodukte.

Das Ziel hinter der Richtlinie: Abfallmengen sollen reduziert und Textilien besser recycelt werden. Textil- und Schuhindustrie sind für zehn Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.

Die neue Richtlinie soll ein erster Schritt in Richtung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft sein. Deshalb sollen laut Vorgabe künftig auch nicht mehr tragbare und kaputte Kleidung sowie Stoffreste separat gesammelt werden. In Aachen hat dies bereits zu einigen Anfragen bei der Stadtverwaltung geführt. Anja Maul, Sachbearbeiterin teilte mit: „Damit die Getrenntsammlung von kommunalen und auch gemeinnützigen Trägern erfolgreich umgesetzt werden kann, ist es besonders wichtig, auf die sorgfältige Sammlung der Alttextilien zu achten. Daher sollten stark zerschlissene, schmutzige oder anderweitig kontaminierte Textilien auch weiterhin über die Restabfalltonne entsorgt werden.”

Hier ändert sich also vorerst nichts. Veränderung gibt es vor allem bei den Möglichkeiten der Abgabe von Altkleidern. Die Kommunen sind aufgrund der neuen Richtlinie verpflichtet, ein flächendeckendes System zur Sammlung der Altkleider zu schaffen. Die Stadt Aachen bietet dafür drei Möglichkeiten an:

1. die Altkleider-Container auf den Recyclinghöfen in Brand und Eilendorf

2. das Wertstoffmobil

3. die 26 Grünstoffcontainer in den Außenbezirken. Die Möglichkeit, hier auch Altkleider abzugeben, ist neu und soll ein Jahr lang getestet werden.

Neben den städtischen Sammelstellen gibt es natürlich auch die Altkleider-Container von privaten und karitativen Anbietern. Allerdings verschwinden derzeit mehr und mehr dieser Container aus dem Stadtbild – ausgerechnet jetzt, könnte man sagen. Das Angebot der gemeinnützigen Anbieter sei schon seit einiger Zeit nicht mehr kostendeckend, teilte Dietrich Roth, Geschäftsführer der Wabe, der Aachener Zeitung mit.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen habe man deshalb bereits im September kündigen müssen. Voraussichtlich werde man alle 90 Container im städtischen Gebiet bereits im ersten Quartal 2025 aufgeben.

 

Mindestlohn, Kindergeld, elektronische Patientenakte: Neben der Entsorgung von Altkleidern gibt es viele weitere gesetzliche Neuregelungen zum neuen Jahr. Die Bundesregierung bietet hier einen Überblick.